Wir waren bei der Auftaktveranstaltung brainWEEK 2012

Einige Mitglieder der SHG „Junge Hirnverletzte und Angehörige“ des SHV – FORUM GEHIRN e.V. besuchten gemeinsam die „brainWEEK“ – Auftaktveranstaltung am 10. März 2012 in Magdeburg

Unsere gemeinsame Fahrt nach Magdeburg hat uns wieder bestätigt, dass wir den richtigen Weg gegangen sind und auch weiter gehen wollen.

Herr K.-E. Siegel, Initiator der brainWEEK in Deutschland, eröffnete die internationale Woche des Gehirns im NRZ Magdeburg mit einem Vortrag über „Inklusion von Hirnverletzten“. Es müsste doch möglich sein, dass es zum Standard wird, die Wohnungen behinderten- und bedarfsgerecht zu bauen bzw. umzubauen, so dass nicht nur behinderte Menschen sie nutzen können sondern dass alle älteren und auch noch gesunde Personen darin wohnen und möglichst selbstständig leben können.

Auf dem Bild stehend: Frau Barbara Zimmer-Walbröhl, in der ersten Reihe von links Manfred und Christine Wellhausen und Michael Prehn

Der Vortrag von Prof. Dr. M. Sailer, Ärztlicher Direktor der MEDIAN Klinik NRZ Magdeburg, über „Plastizität des Gehirns in der Rehabilitation“ gab uns weiterhin Hoffnung, dass das Gehirn durchaus in der Lage ist sich zu verändern. Das Gehirn kann Neuronen neu bilden. Durch Lernen und durch stetiges Üben verbessern wir bestimmte Leistungen und somit auch die Freude der Betroffenen sich weiter einzubringen.

So wissen wir aus eigener Erfahrung, dass Aussagen wie „Glauben Sie ja nicht, dass Ihr Sohn jemals wieder arbeiten kann“ gewagt sind, denn der Sohn arbeitet inzwischen wieder in seinem ursprünglichen Beruf.

Dr. H. Kulke, Dipl.-Psychologe und Psychologischer Psychotherapeut, mit seinem Vortrag „Sozialraumnahe soziale und berufliche Rehabilitation mit neuropsychologischer Unterstützung“ stellte ein Wiedereingliederungsprojekt der m & i Fachklinik Herzogenaurach vor. Durch die Kooperation von Klinik, BFW (Berufsförderungswerk) und den Firmen wird den Betroffenen ein mehrwöchiges berufsbezogenes Training ermöglicht. Diese Möglichkeit ist weder in Sachsen-Anhalt noch in Niedersachsen vorhanden.

Wir sind uns einig, dass es dieses Projekt auch in unserer Region geben sollte. Es würde uns den ständigen Kampf mit Behörden und Kassen erleichtern.

Auch in Magdeburg ist eine hervorragende medizinisch-berufliche Rehabilitation – eine Schnittstelle zur sozialen und beruflichen Integration möglich.

Frau K. Riedel, Leiterin der medizinisch-beruflichen Rehabilitation im NRZ Magdeburg, erläuterte in ihrem Vortrag, dass im NRZ Magdeburg Belastungs- und Arbeitserprobung, sowie berufliches Arbeitstraining in verschiedenen Phasen durchgeführt werden.

Hier ist es bedeutend Aufklärungsarbeiten zu leisten und Kontakte zu Arbeitgebern zu knüpfen, stetig zu erweitern und dann auch zu pflegen. Dabei könnten die Handwerkskammern und die IHK ein fester Partner auf dem Weg der beruflichen Wiedereingliederung sein.

Meist sind die Betroffen nicht mehr „multitaskingfähig“, d. h. sie können sich nur auf eine Tätigkeit konzentrieren, jede weitere überfordert sie.

Wir würden uns wünschen eine ähnliche Versorgung auch in Hannover nutzen zu können.

Nach dem Vortrag von Frau I. Bellen von der FAW gGmbH „ Herausforderungen nach Entlassung ins häusliche Umfeld mit Praxisbeispiel“, haben wir mit ihr Kontakt aufgenommen, um in Hannover Ähnliches bewirken zu können.

Die Veranstaltung hat uns sehr berührt und uns motiviert, die Ideen mit in unsere Region zu nehmen, um etwas zu bewegen. Mit uns waren über 50 % der Teilnehmer in Magdeburg Betroffene und Angehörige. Und denjenigen, die dieses Mal noch nicht dabei gewesen sind, können wir nur sagen: „Uns hat diese Veranstaltung einiges an Erkenntnissen gebracht!“

 

In diesem Sinne danken wir allen Vortragenden und Organisatoren für diese gelungene Veranstaltung.

Manfred und Christine Wellhausen Barbara Zimmer-Walbröhl Michael Prehn

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