1959 wurde ich in Magdeburg geboren und nahm nach Abschluss meiner Schulausbildung ein Fachschulstudium als Kindergärtnerin auf. Seit 1977 arbeite ich in diesem Beruf mit Leidenschaft. 1978 heiratete ich meinen Mann Peter und wir bekamen 2 Kinder. Die Familie vergrößerte sich auf 3 Enkelkinder, sowie Schwiegertochter und Schwiegersohn.
Seit 2022 bin ich nun Rentnerin.
Leider ist mein Mann nach 45 Ehejahren verstorben.
Im Sommer 2000 erlitt mein Mann einen schweren Vorderwandherzinfarkt und wurde reanimiert. Er erlitt einen hypoxischen Hirnschaden. Nach dem Aufenthalt in der Rehabilitationsklinik wurde er in die Häuslichkeit als Wachkomapatient entlassen. Ich lies mich für 3 Jahre von meiner Arbeit beurlauben und übernahm die Pflege meines Mannes allein, denn die Kinder lebten berufsbedingt bereits außerhalb von Magdeburg. Seit einigen Jahren wird er von einem Intensivpflegedienst und mir gepflegt, versorgt und umsorgt.
Den ersten Kontakt zur Selbsthilfegruppe hatte ich im Sommer 2001 im NRZ Magdeburg. In der Pflege zu Hause bemerkte ich, dass mein Wissen nicht ausreichte, um meinen Mann optimal zu versorgen. Andererseits habe ich vielfältige Erfahrungen sammeln können, die ich wiederum weitergeben konnte. Dieser Austausch half uns sehr und tat mir gut. Ich interessierte mich immer mehr für die Arbeit in der Selbsthilfe, nahm an der Gründung des Bundesverbandes „FORUM GEHIRN e.V.“ in Hannover teil und auch am Zusammenschluss mit dem SHV zum SHV – FORUM GEHIRN e.V. in Berlin. Die Teilnahme an zahlreichen Fachtagen und Kongressen erweiterte mein Wissen zum Krankheitsbild „Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen“ und bestärkte das Wissen um die Notwendigkeit, die Selbsthilfearbeit aktiv zu unterstützen. So übernahm ich 2007 die Leitung der Selbsthilfegruppe in Sachsen-Anhalt. Die Inhalte unseren Treffen sind fachspezifische Themen, wie z.B. der Umgang und die Versorgung von tracheotomierten Patienten, Benutzung von Hilfsmitteln zur Lagerung und den Transfer, die Patientenverfügung und die Vorsorgevollmacht, oder auch Bewegung für pflegende Angehörige. All diese Themen dienen der Hilfe zur Selbsthilfe. Einmal jährlich unternehmen wir einen gemeinsamen Ausflug und eine Weihnachtsfeier. In dieser ungezwungenen Atmosphäre können sich die Mitglieder der Selbsthilfegruppe austauschen und Kraft für die neuen Aufgaben tanken.
Seit 2014 bin ich im Bundesvorstand aktiv tätig. Meine Aufgabe ist die Mitgliederbetreuung. Auch habe ich die Aufgabe als Landesvertreterin für Sachsen-Anhalt übernommen. Mir liegt die Arbeit im Vorstand sehr am Herzen, die Arbeit ist wichtig und umfangreich. Gemeinsam müssen wir die Politiker wach rütteln, damit unsere Betroffenen besser versorgt werden und den Angehörigen nicht so viele Steine in den Weg geworfen werden.
Unsere Betroffenen und deren Angehörige zu stärken und zu begleiten in ihrer Hilfe zur Selbsthilfe sehe ich als eine sehr wichtige und erforderliche Aufgabe an, wofür ich gern im Ehrenamt zur Verfügung stehe unter dem Motto: „Gemeinsam Schicksale bewältigen“.