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Happy Birthday: 50 Jahre Glasgow Coma Scale (GCS)

Dieses Jahr feiern wir ein besonderes Jubiläum in der Welt der Neurologie: Die Glasgow Coma Scale (GCS) wird 50 Jahre alt. Seit ihrer Einführung im Jahr 1974 durch die schottischen Neurochirurgen Graham Teasdale und Bryan Jennett hat sich die GCS zu einem unverzichtbaren Werkzeug entwickelt, das weltweit in Kliniken und Rettungsdiensten zum Einsatz kommt.

Die GCS wurde ursprünglich entwickelt, um eine standardisierte und objektive Methode zur Bewertung des Bewusstseinszustands von Patienten, insbesondere nach Kopfverletzungen, zu schaffen. Mit ihren drei Komponenten – Augenöffnung, verbale Reaktion und motorische Antwort – bietet die Skala eine schnelle und einfache Möglichkeit, den Schweregrad einer Bewusstseinsstörung zu erfassen und die weitere klinische Vorgehensweise zu planen.

Im Laufe der letzten fünf Jahrzehnte hat die GCS nicht nur in der klinischen Praxis, sondern auch in der Forschung erheblichen Einfluss genommen. Eine umfassende bibliometrische Analyse zeigt, dass die GCS in über 37.000 wissenschaftlichen Artikeln zitiert wurde und damit eine der am weitesten verbreiteten und anerkannten klinischen Skalen weltweit ist. Besonders bemerkenswert ist, dass die USA mit mehr als 8.500 Veröffentlichungen führend in der Forschung zur GCS sind, gefolgt von einer Vielzahl internationaler Studien, die die Bedeutung dieser Skala unterstreichen.

In den letzten 50 Jahren wurde die Skala kontinuierlich validiert und an neue wissenschaftliche Erkenntnisse angepasst, was ihren anhaltenden Erfolg in der modernen Medizin erklärt.

Zum 50. Jubiläum der GCS zeigt eine retrospektive Analyse, wie weitreichend der Einfluss dieser einfachen, aber effektiven Skala ist. Sie hat nicht nur zur Verbesserung der klinischen Behandlung von Patienten mit Bewusstseinsstörungen beigetragen, sondern auch die Basis für zahlreiche Forschungsarbeiten gelegt, die unser Verständnis von neurologischen Zuständen erheblich erweitert haben.

„Glasgow Coma Scale ist eine der Skalen, die in der neurologischen Rehabilitation, vor allem in der Akut- und Frührehaphase verwendet wird und mir schon vor über 30 Jahren begegnet ist, ähnlich wie der Barthel-Index, modifiziert nach Prof. Dr. Schönle, oder das Functional Independence Measure (FIM)“ so Karl-Eugen Siegel, Vorsitzender des SHV-FORUM GEHIRN e.V. „Wir sagen: Happy Birthday Glasgow Coma Scale!“


Hinweis:
Demnächst erscheint die Broschüre, in der u.a. auch auf die Bedeutung der Skalen für die Betroffenen und deren weitere Rehabilitation eingegangen wird.