Ausflug der Selbsthilfegruppe Sachsen-Anhalt

SALOMON DE CLAUS AUF DER SPUR

So wie jedes Jahr haben wir uns zu einem Ausflug getroffen. Dieses Mal ging es nach Blankenburg in das Kloster Michaelstein.

Der Einladung sind wieder viele unserer Mitglieder gefolgt. Unsere Gruppe besteht aus vielen langjährig Betroffenen und deren Angehörige. Sie haben alle den Weg auf sich genommen, mussten teilweise Familienmitglieder ansprechen, damit sie gefahren werden können oder kamen mit Betreuungskräften. Wir kennen uns schon über viele Jahre und freuen uns umso mehr, wenn wir uns in ungezwungener Atmosphäre treffen und unterhalten können.

Die Unterhaltung musste aber noch etwas warten, denn zu Beginn erfuhren wir viel über die Musikmaschine des Salomon de Claus, die seit 2019 wieder im Kloster Michaelstein nach Renovierungsarbeiten aufgebaut wurde.

Zu Beginn der Vorstellung konnten wir den Klängen der Orgel lauschen und die Musik auf uns wirken lassen. Dann erklärte uns der Mitarbeiter des Klosters den genialen Aufbau der Orgel. Salomon de Claus, der Erbauer der Orgel lebte von 1576 -1626. Er sah sein Spezialgebiet in „der Kunst der Mechanik die Naturkräfte zu überlisten“. Eigendlich sollte diese Orgel im Schlossgarten Heidelberg stehen. Leider kam der Krieg dazwischen und er konnte sein Werk nicht vollenden. Seine Pläne hielt er in einem Buch „Von Gewaltsamen bewegungen“ fest und so konnte diese Orgel Ende 1998 im Rahmen eines Forschungsprojektes am Lehrstuhl für Baukonstruktion der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen nachgebaut werden. Sie stellten die Realisierung der Funktionstüchtigkeit dieser Musikmaschine unter Beweis. Auch die Meernymphe Galatea konnte er durch die Kraft des Wassers in Bewegung bringen, denn Bewegung ist Leben. Nach all diesen Erläuterungen hörten wir noch einmal diese Musik und sahen Galatea auf dem weißen Schwan dahingleiten. Ein sehr eindrucksvoller Moment.

Nach so vielen neuen Eindrücken konnten wir bei Kaffee und Kuchen unser Erlebtes wirken lassen und gingen zu den lebhaften Unterhaltungen über. So wurde von vielen privaten Ereignissen berichtet, von Fortschritten während der Reha und auch von Erfahrungen mit Krankenkassen und Sozialämtern, die die Unterstützung für den Autoumbau einer Betroffenen nicht übernehmen wollen.

So ging ein wunderschöner Nachmittag im Kolster Michaelstein zu Ende. Jeder trat seine Heimreise bei sonnigem Wetter mit vielen neuen Eindrücken, freundschaftlichen Begegnungen und Gesprächen mit der Vorfreude auf das nächste Treffen im Oktober an.

Angela Hoffmann

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