Qualitätsfokus der Krankenhaus-Reform: Behandlungsqualität vor kurzen Wegen

Menschen in Deutschland haben hohe Erwartungen an eine Krankenhausreform. Neben einer verbesserten medizinischen Versorgung wünschen sie sich vor allem eine bessere Verknüpfung mit der ambulanten Nachsorge und den verstärkten Einsatz moderner Technologien und Medizinprodukte. Das zeigt eine repräsentative Befragung von Civey im Auftrag des Bundesverbandes Medizintechnologie (BVMed). Der Geschäftsführer und Vorstandsmitglied des BVMed, Dr. Marc-Pierre Möll, betont, dass eine zeitgemäße Gesundheitsversorgung in Deutschland eine bessere Verknüpfung von stationärer Behandlung und ambulanter Nachsorge sowie innovative Behandlungsmethoden erfordert. Um dies zu erreichen, sei es notwendig, in ambulante Strukturen sowie digitale und moderne Technologien zu investieren und diese Aspekte ganzheitlich in die Krankenhausreform einzubeziehen.

© BVMed

Laut der Umfrage erhofft sich eine deutliche Mehrheit der deutschen Bevölkerung eine Verbesserung der medizinischen Versorgung (59,3 Prozent) in einer zukünftigen Krankenhaus-Reform. An zweiter Stelle steht eine bessere Verknüpfung von stationärer Behandlung und ambulanter Nachsorge (43,3 Prozent), gefolgt vom verstärkten Einsatz modernerer Technologien und Medizinprodukte (40,4 Prozent). Die Digitalisierung der Abläufe in Krankenhäusern wird von knapp einem Drittel der Befragten als wichtig erachtet (31,8 Prozent). Weniger Bedeutung wird hingegen kürzeren Wegen zum nächsten Krankenhaus (26,4 Prozent) und einer Reduzierung der Anzahl von Kliniken zugunsten spezialisierter Zentren beigemessen (21,6 Prozent). 21,3 Prozent der Befragten nennen den verstärkten Einsatz von pflegeunterstützenden Technologien als wichtige Erwartung an die Krankenhausreform.

Die Wahrnehmung der Bedeutung des Technologieeinsatzes unterscheidet sich dabei deutlich zwischen den alten und neuen Bundesländern. Während im Westen Deutschlands 43,3 Prozent der Bevölkerung moderne Technologien in der Klinikversorgung wünschen, sind es im Osten lediglich 32,3 Prozent. Auch der Wunsch nach einem verstärkten Einsatz von pflegeunterstützenden Technologien ist im Westen stärker (23,6 Prozent) als im Osten (15 Prozent).

Der BVMed setzt sich dafür ein, dass der Einsatz von Medizintechnologien stärker in die Krankenhausreform einbezogen wird. Möll betont, dass Medizinprodukte als Teil der Lösung für die Herausforderungen im Gesundheitswesen betrachtet und angemessen finanziert werden müssen, um die Qualität der medizinischen Versorgung nicht zu beeinträchtigen. Das Positionspapier des BVMed kann auf der Website bvmed.de/positionen eingesehen werden.

Die Umfrage wurde online von Civey im Auftrag des BVMed durchgeführt. Zwischen dem 1. und 2. Juni 2023 wurden 2.500 Personen ab 18 Jahren befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung. Der statistische Fehler der Gesamtergebnisse beträgt 3,5 Prozent.

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