Zwischen Heim und Zuhause: SHV-FORUM GEHIRN e.V. fordert Wahlfreiheit für pflegebedürftige Menschen
Seit 1999 setzt sich der SHV-FORUM GEHIRN e.V. engagiert dafür ein, dass Menschen mit intensivem Pflegebedarf weiterhin in ihrem häuslichen Umfeld versorgt werden können. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Bedürfnisse und Interessen der Betroffenen und ihrer Angehörigen zu vertreten und sicherzustellen, dass diese auch im politischen Entscheidungsprozess Gehör finden. Die Sorge um eine mögliche Verlagerung der Intensivpflege von der häuslichen Umgebung in stationäre Einrichtungen, wie sie in den frühen Entwürfen des RISG (Reha- und Intensivpflege-Stärkungsgesetzes-RISG) angedacht war, motivierte den Verband besonders, aktiv zu werden.
Kritik am RISG-Ansatz richtete sich vor allem gegen die Überlegung, intensivpflegebedürftige Personen häufiger in stationären Einrichtungen unterzubringen. Viele Angehörige und Pflegekräfte sahen darin eine „Abschiebung“ der Betroffenen aus ihrem gewohnten Zuhause, was nicht nur das Wohlbefinden der Betroffenen beeinträchtigen, sondern auch die gewachsenen Bindungen und Betreuungsstrukturen gefährden würde. Aufgrund dieser Bedenken setzte der SHV-FORUM GEHIRN e.V. verstärkt auf Aufklärungsarbeit und gezielte politische Einflussnahme, um die Bedeutung der häuslichen Pflege hervorzuheben.
Dieser Einsatz führte letztlich dazu, dass der Verein beim Gesetzgebungsverfahren zum Intensivpflege- und Rehabilitationsstärkungsgesetz (IPReG) als offiziell anerkannte Interessenvertretung im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) zugelassen wurde und eine Stellungnahme abgeben konnte. Das war ein wichtiger Erfolg, da viele der Betroffenen selbst keine Möglichkeit haben, ihre Stimme zu erheben, und die Angehörigen oft als befangen gelten.
Um die Realität und die Bedürfnisse der häuslichen Pflege genauer darzustellen, wurden daher auch Pflegekräfte zu Wort gebeten. Diese wiesen unter anderem darauf hin, dass die Behauptung, Pflegekräfte würden durch die zunehmende Verlagerung der Intensivpflege in stationäre Einrichtungen aus der häuslichen Betreuung abgezogen, so nicht zutrifft. Vielmehr unterstrichen sie, dass eine hohe Qualität der Pflege auch im häuslichen Umfeld gewährleistet werden kann und dass viele Pflegekräfte diese Form der Betreuung bevorzugen, da sie den individuellen Bedürfnissen und Wünschen der Betroffenen gerechter wird.
Hier folgen stellvertretend 5 Aussagen von Pflegekräften, die die Bedeutung der häuslichen Intensivpflege und die Vorteile der vertrauten Umgebung für die Betroffenen hervorheben.
5 Aussagen von Pflegekräften