N.N,Krankenschwester mit 30 Jahre Berufserfahrung

N.N,Krankenschwester mit 30 Jahre Berufserfahrung, seit 6 Jahren zusätzlich in der 1:1-häuslichen Intensivpflege tätig.

Ich arbeite seit 30 Jahren in einem „guten“ Pflegeheim. Der sich seit Jahren immer weiter nach unten entwickelnde Personalstand ist mittlerweile so niedrig, dass man meiner Meinung nach nicht mehr von qualifizierter Pflege sprechen kann. Jahrelang waren wir in der Pflege alle bemüht und engagiert, um Pflegemängel (z.B. Dekubitus) nicht mehr zuzulassen. Dies ist uns jahrzehntelang gelungen, doch mittlerweile muss ich leider wieder solche und andere Ereignisse beobachten. Ich will damit sagen, dass das Personal in den Heimen inzwischen nicht mal mehr ausreicht, um „normale“ Bewohner eines Heims zu betreuen (1-2 exam. Pflegekräfte + Hilfspersonal für fast 40 Bewohner). Wie bitte sollen dann auch noch beatmungspflichtige- bzw. intensivpflichtige betreut werden? Ich halte das für unmöglich. Ein großer Teil der Pflege wird heutzutage von nicht examiniertem Personal gestemmt. Diese Kräfte geben mit Sicherheit ihr Bestes, sie sind engagiert. Aber ich muss oft feststellen, dass ihnen elementares Wissen fehlt. Krankenbeobachtung ist aber ein so wichtiger Punkt, den kann man nicht einfach übergehen. Notwendige

Maßnahmen werden einfach nicht erkannt. Von fachgerechter Betreuung kann dann keine Rede mehr sein. Deshalb wäre es ein fataler Fehler, Wachkomapatienten aus der 1:1-Betreuung zu nehmen, sie brauchen pflegerisch und menschlich eine intensivere Ansprache und Pflege. Diese kann meines Erachtens in keinem noch so guten Heim – geschweige denn in einem weniger guten Heim – gewährleistet werden.