Bericht vom 15. Bad Liebensteiner Reha & Selbsthilfetag

Im Thüringer Wald, zu Füßen der Burgruine Liebenstein, liegt die m&i Fachklinik Bad Liebenstein. Diese Klinik lud am 22.09.2018 zu einem Reha- & Selbsthilfetag ein.

An unserem Informationsstand informierten sich Betroffene, Angehörige und Interessierte

An unserem Informationsstand informierten sich Betroffene, Angehörige und Interessierte

Von der Klinik wurden Fachvorträge und Workshops organisiert. Auch viele Selbsthilfegruppen stellten sich mit einem Stand vor, auch unser Verband war dabei. An unserem Informationsstand informierten sich Betroffene, Angehörige und Interessierte.

So berichtete eine Teilnehmerin, dass eine ehemalige Kollegin seit einigen Jahren im sogenannten Wachkoma zu Hause betreut und versorgt wird. Einige Kolleginnen besuchen sie noch immer. Durch einen Zufall, aus einer Laune heraus, fingen sie an zu singen. Bei der Betroffenen zeigten sich Reaktionen, die vorher nicht zu erkennen waren. Nun singen die Kolleginnen bei jedem Besuch, um so ihre Kollegin zu erreichen.

Eine betroffene Teilnehmerin berichtete von ihren Erinnerungen während der Zeit im Wachkoma. Sie fühlte sich gefangen, konnte aber niemanden erreichen. Sie hatte Angst und unverständliche Gedanken. Sie ist 100% schwerbehindert und hat einen Ausweis. Oft wird sie nicht verstanden und ihre Krankheit wird ihr nicht geglaubt, weil man ihr nichts mehr ansieht.

Ein anderer Betroffener berichtete von seinem Hirnbluten, was er glücklicherweise überlebt hat. Seine Frau unterstützt ihn in jeder Hinsicht. Er berichtete von den Schwierigkeiten, sich in Zeit und Raum zu orientieren. Er geht offen mit seiner Hirnschädigung um und hat den Humor nicht verloren.

Eine weitere Betroffene erzählte von einem geplatzten Aneurysma in ihrem Heim. Sie wurde von ihrer Familie gefunden. Alle reagierten richtig, alarmierten sofort den Notdienst. Inzwischen ist sie wieder gut hergestellt, wie sie es selbst sagt, hat zum Glück kaum Ausfallerscheinungen. Sie hätte sich sehr eine psychologische Betreuung während der schweren Zeit gewünscht.

Alle Gesprächspartner waren froh, einen Ansprechpartner gefunden zu haben. Sie waren erfreut über das ausgelegte Informationsmaterial und haben sich gern bedient. Nun wissen sie, an wen sie sich bei auftretenden Problemen wenden können.

Angela Hoffmann
SHV – FORUM GEHIRN e.V.
Mitgliederbetreuung