Selbstbestimmt Wohnen im Alter – auch für Menschen mit Behinderungen!

Landesbeauftragte stellt neue Broschüre vor

Broschüre „Selbstbestimmt Wohnen im Alter - auch für Menschen mit Behinderungen?" - Bild: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung

Broschüre „Selbstbestimmt Wohnen im Alter – auch für Menschen mit Behinderungen?“ – Bild: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung

Die Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen, Petra Wontorra, hat heute im Rahmen eines Fachtages ihre neue Broschüre „Selbstbestimmt Wohnen im Alter – auch für Menschen mit Behinderungen?“ vorgestellt. Die Broschüre wurde in Zusammenarbeit mit dem Niedersachsenbüro „Neues Wohnen im Alter“ erstellt. Der Grundsatz, dass Menschen mit Behinderungen selbstbestimmt leben können, muss auch für Menschen mit Behinderungen im Alter gelten. Die Broschüre soll helfen, das Bewusstsein dafür zu stärken.

„Es gibt nur wenig Informationen darüber, wie älter werdende Menschen mit Behinderungen in Niedersachsen leben. Mit einer neuen Broschüre schließen wir diese Informationslücke, präsentieren vorbildliche Projekte und machen deutlich, dass ältere Menschen mit Behinderung ein Recht darauf haben, solange wie möglich in ihrem gewohnten Umfeld zu leben“, so Petra Wontorra.

Die Ergebnisse einer Befragung über die Wohnmöglichkeiten für älter werdende Menschen mit Behinderungen werden in der Broschüre zusammengefasst. Dabei sind zwei Tatbestände für die Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen alarmierend: Es kommt immer noch vor, dass Menschen das Wohnheim verlassen müssen, in welchem sie jahrelang gelebt haben, ohne dass sie es wollen. Sie müssen umziehen, weil sie eine Altersgrenze erreicht haben oder noch häufiger, weil sie pflegebedürftiger werden. Aber genauso wie andere Menschen auch betrachten viele „ihr“ Wohnheim als ihre Heimat und wollen nicht zwangsweise in eine Altenwohneinrichtung ziehen müssen.

In der Erhebung wurde auch die Vermutung bestätigt, dass viele Menschen mit Behinderungen im fortgeschrittenen Alter immer noch bei ihren Eltern leben. „Aber was passiert, wenn die oft hochbetagten Eltern nicht mehr da sind? Wir brauchen Ideen und Strategien, um zu verhindern, dass diese Menschen dann zwangsläufig in Altenpflegeheime übersiedeln müssen“, mahnt Wontorra an.

Dass es auch anders geht, belegt die Broschüre an 14 so genannten Leuchtturmprojekten. Darüber hinaus enthält die Broschüre Empfehlungen für die niedersächsische Sozialpolitik und die Akteurinnen und Akteure vor Ort. Hier werden Vorschläge aus der Studie abgeleitet, die dazu beitragen sollen, dass auch älter werdende Menschen mit Behinderungen selbstbestimmt leben können.

„Besonders wichtig wird die Broschüre zusätzlich durch eine Liste von Adressen von Wohneinrichtungen, in denen Menschen mit Behinderungen auch im hohen Alter leben können“, so die Mitautorin Annette Brümmer vom Niedersachsenbüro Neues Wohnen im Alter.

„Ich bin sicher, dass die Broschüre dazu beiträgt, die Lebenssituation von älter werdenden Menschen in Niedersachsen mehr in den Fokus der Politik und der Öffentlichkeit zu bringen, und hoffe, dass dadurch zunehmend Wohnmöglichkeiten, insbesondere selbstbestimmte Wohnformen für älter werdende Menschen mit Behinderungen in Niedersachsen entstehen“, so die Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen.

Die Broschüre kann bestellt werden bei

Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen
Postfach 141
30001 Hannover

Sie erscheint gleichzeitig im Internet
www.behindertenbeauftragte-niedersachsen.de

Dort steht auch ein Auszug aus der Broschüre in Leichter Sprache zur Verfügung

Download der Broschüre >>

 

Quelle: Nds. Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung

 

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