Langzeitpflege im Gespräch
Vertreter der Phase F-Einrichtungen trafen sich in Hannover, um sich über die gegenwärtige Versorgungssituation der neurologisch Erkrankten auszutauschen.
Im Mittelpunkt standen die aktuellen Probleme in den Einrichtungen, sowie die derzeitige Situation auf dem sich landesweit abzeichnenden Pflegemarkt. Besondere Aufmerksamkeit wurde auf neurologische Patienten mit den Bedarfen nach intensivmedizinischer Pflege und der Versorgung von beatmungspflichtigen Patienten gerichtet.
Grundlage einer qualitäts- und fachgerechten Pflege bildet seit Jahren das Rahmenkonzept zur vollstationären Pflege von schwer und schwerst neurologisch geschädigte Menschen in Fachpflegeeinrichtungen der Phase F in Niedersachsen. Da sich im Verlaufe der letzten Jahre einiges verändert hat, ist eine Präzisierung des vorhandenen Rahmenkonzeptes erforderlich. Daran wird kurzfristig gearbeitet.
Es wurde in der Diskussion herausgestellt, dass es darauf ankommt, den neurologisch Erkrankten eine individuelle, dem Genesungsverlauf entsprechende Pflege und Therapie zukommen zu lassen. Richtigerweise wurde hervorgehoben, dass sich dieses Klientel die Unterbringung und Versorgung nicht ausgesucht hat. Sie sind durch ein nicht vorhersehbares Ereignis zu Schaden gekommen. Wir alle tragen insofern für sie Verantwortung, damit ihnen eine individuelle, bedarfsorientierte Versorgung zuteil wird.
Unter Kritik stand die sich abzeichnende Abwerbung von spezialisierten Fachkräften durch die zunehmenden ambulanten Pflegedienste. Dabei handelt es sich um gut ausgebildetes und geschultes Fachpersonal, das durch entsprechende Entgelte abgeworben wird. Diese „Verschiebepraxis“ ist für alle Beteiligten nicht gut. Leider trifft es letztendlich immer den Betroffenen. Die eine Lücke wird gerissen und eine andere wird möglicherweise geschlossen.
In der weiteren Diskussion standen die Anforderungen, die an eine stationäre Langzeitpflege in der Phase F gestellt werden, im Vergleich zu den Leistungserbringern im ambulanten Bereich. So wurde auch über die Probleme bei den Wohngemeinschaften für medizinische Intensivpflege gesprochen, die sich zum Nachteil für die Patienten auswirken könnten.
Die Teilnehmer werden die angesprochenen Themen aufbereiten und beobachten.
Einigkeit und Klarheit bestand bei allen Teilnehmern darin, die gewohnte Qualität bei der Leistungserbringung in den Phase F-Einrichtungen zu gewährleisten.
Lothar Ludwig
April 2015
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