Bericht über die Mitgliederversammlung unseres Verbandes

Roswitha Stille, Vorsitzende des Verbandes gibt den Jahresbericht

Roswitha Stille, Vorsitzende des Verbandes gibt den Jahresbericht

Am 27. Februar 2015 fand die Mitgliederversammlung unseres Verbandes statt. Im Mittelpunkt standen der Jahresbericht der Vorsitzenden Roswitha Stille und die Neuwahlen des Vorstandes.

Roswitha Stille berichtete über die wesentlichsten Tätigkeiten unseres Verbandes im vergangenen Jahr.

Hier kurze Auszüge des Jahresberichtes 2014:
„Auch im Jahr 2014 konnten wir unsere Selbsthilfearbeit für Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen (MeH) erfolgreich fortsetzen.

Hier einige Tätigkeitsschwerpunkte:

  • Ausbau der bundesweiten Aufklärungsarbeit Verbandsübergreifende Zusammenarbeit auf bundesweiter / regionaler Ebene;
  • Einflussnahme auf politische Entscheidungen und Beteiligung / Mitarbeit bei wichtigen Entscheidungen;
  • Organisation bzw. Teilnahme an verbandsübergreifenden Tagungen, Symposien und anderen Veranstaltungen;

 

Mitgestaltung und Mitwirkung am 8. Nachsorgekongress in Berlin

Ende März 2014 fand der 8. Nachsorgekongress (NSK) zum Thema Selbstständige und selbstbestimmte Lebensführung statt. Unser Verbandsmitglied Christine Höpfl aus München hat als Selbstbetroffene an der Podiumsdiskussion teilgenommen.

Karl-Otto Mackenbach hat aktiv an Gesprächen zur Phase E und zum Bundesteilhabegesetz im BMAS (Bundesministerium für Arbeit und Soziales) mit Politikern teilgenommen. Ein Treffen war mit dem Staatssekretär Stroppe über die aktuelle Versorgungssituation von MeH. Auch zum neuen Begutachtungs Assessment (NBA) fand ein Gespräch mit Repräsentanten vom MDS (Spitzenverband des Medizinischen Dienstes) statt.

 

Aufklärungsarbeit und Weiterbildungsmaßnahmen durch verbandseigene Fachtagungen

2014 fanden vielfältige Fachtagungen / Projekte, auch mit Unterstützung von Partnern statt.

Herausragenden Projekte waren beispielsweise:

  • Fachteil im März mit den Themen „Heilmittelversorgung, Pflege und Teilhabe in entsprechenden Wohnformen“;
  • Fachtagung “Am Leben teilhaben“ im Mai (in Zusammenarbeit mit dem Dominikus-Ringeisen-Werk);
  • Fachtag „Neurologische Frührehabilitation..“ (mit Unterstützung der Dr. Becker Klinikgruppe) im November in Köln;

 

Verbandsübergreifende Zusammenarbeit durch Teilnahme an Fachveranstaltungen anderer Verbände bzw. Institutionen, zum Teil mit

Infostand unseres Verbandes

Unsere Vorstandsmitglieder haben an wichtigen Veranstaltungen zum Thema Schädelhirnverletzung und sog. Wachkoma teilgenommen. Auf einigen Veranstaltungen haben unsere Vorstandsmitglieder Vorträge gehalten.

Die wichtigsten bundesweiten Veranstaltungen bzw. in Nachbarländern waren:

  • Teilnahme an der Jahresversammlung der BAG Phase F e.V. im März in Berlin;
  • Teilnahme am 2. Wachkomasymposium im September in Köln;
  • Teilnahme an der Jahrestagung der Österreichischen Wachkomagesellschaft (ÖWG) im Oktober in Wien;

 

Regionale Veranstaltungen:

  • Infostand und Vortrag auf der Gesundheitsmesse in Erfurt im März;
  • Teilnahme und Infostand auf der norddeutschen Fachtagung „Wachkoma“ im Juni in Geesthacht;
    Vorträge zum PB (Persönliches Budget) in Arnstadt und Triptis im Mai;
  • Informationsveranstaltung unseres Verbandes zum NBA (niedrigschwelliges Betreuungsangebot) im Juni in Jesteburg;

Einflussnahme auf politische Entscheidungen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für MeH

Die Vorstandsmitglieder unseres Verbandes haben an mehreren Treffen zur Verbesserung der Frührehabilitationsbehandlung (Phase B), vorwiegend in Nordrhein-Westfalen, teilgenommen. Im Mai fand in Düsseldorf eine Pressekonferenz zu diesem Thema statt, wo Karl-Eugen Siegel teilnahm. Ende Juli lud das Gesundheitsministerium (MGEPA) mehrere Selbsthilfeverbände zum Dialog. Auch daran nahm unser Verband teil. Vorher hatten wir ein verbandseigenes Positionspapier zur neurologischen Frührehabilitationsbehandlung der Phase B erstellt. Durch intensive Gespräche ist es uns gelungen, dass die Ministerin Frau Barbara Steffens im November 2014 einen Vortrag auf unserer Fachtagung zum Thema „Frührehabilitation …“ gehalten hat und Dr. Julius Siebertz (Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums in NRW) an der Podiumsdiskussion teilgenommen hat. (siehe Filmbeiträge bei YouTube auf unserer Homepage)

SelbstHilfeVerband – FORUM GEHIRN e.V. stärken

Unser Verband ist 2014 dem sozialen Netzwerk „Facebook“ beigetreten.

Unsere Homepage wurde modifiziert und um verschiedene Rubriken erweitert, um den Lesern und auch den Mitgliedern noch mehr und aktuellere Informationen zur Verfügung zu stellen. Vorschläge und Gedanken unserer Basis wurden dabei berücksichtigt. Die Anzahl der Mitglieder konnten wir im Jahr 2014 erfreulicherweise erhöhen. Das ist eine positive Tendenz, die wir hoffentlich im Jahr 2015 fortsetzen können.

Wir haben auch im Jahr 2014 verschiedene verbandseigene Publikationen erstellt. 2014 wurden die 8. und 9. Ausgabe unseres Mitteilungsblattes „dialog“ veröffentlicht. Neben den Ausgaben unseres Mitteilungsblattes „dialog“ im Frühjahr und Herbst, setzte sich unsere Sonderausgabe mit dem Schwerpunktthema „Phase F mehr Beachtung schenken“ auseinander.

Auch die Neuauflage unseres Ratgebers „Das andere Leben“ fand und findet ein positives Echo.“

Einen wesentlichen Teil der Ausführungen von Roswitha Stille nahm das Thema Verbesserung der Lebenssituation unserer Betroffenen und deren Angehörigen ein.

„Um den betroffenen Familien Unterstützung zur Überwindung des Schicksalsschlages und zur Bewältigung der veränderten Lebenssituation anzubieten, haben wir viele persönliche, telefonische und auch schriftliche Beratungen durchgeführt. Dabei steht die „Hilfe zur Selbsthilfe“ im Vordergrund.

Unsere bestehenden Selbsthilfegruppen leisten hier Hilfestellung und geben gern ihre Erfahrungen an Betroffene und Angehörige weiter. Leider wird dieses Angebot regional sehr unterschiedlich genutzt. In Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und auch in Baden-Württemberg werden unsere Selbsthilfegruppen gern besucht. Auch in Nordrhein-Westfalen, in Hessen und Thüringen bieten die dortigen Selbsthilfegruppen gern ihre Hilfe und Unterstützung an. Dafür danken wir den Gruppenleiterinnen Frau R. Lübke, Frau A. Hoffmann, Frau H. Ossmann, Frau C. Höhn, Frau B. Stahl, Frau D. Büscher, Frau E. Fleming und Frau I. Zoeger und natürlich auch Herrn U. Wellmann recht herzlich. Auch den bundesweiten aktiven Ansprechpartnern danken wir für ihre Beratungshilfe.

Leider wird es immer schwieriger, neue (unabhängige) Selbsthilfegruppen zu gründen. Die Betroffenen bzw. Angehörigen holen sich die wichtigsten Informationen aus dem Internet und meinen, dadurch ausreichend informiert zu sein. Leider erkennen sie oft viel zu spät, dass die persönlichen Ratschläge von anderen Betroffenen und Angehörigen viel wichtiger und richtiger gewesen wären. Hier sollten wir ansetzen und mehr in die Diskussionen kommen.

Auch die Angehörigengruppen bzw. Angehörigentreffen in den Institutionen halten viele Betroffene und Angehörige davon ab, eine (unabhängige) Selbsthilfegruppe zu besuchen. Bei den Angehörigentreffen werden aber vorwiegend „Probleme“ in den Einrichtungen besprochen. Weitergehende wichtige Themen und andere Sichtweisen werden dort nicht erörtert.

Die selbst pflegenden Angehörigen haben oft nicht die Kraft oder die Zeit, regelmäßig eine Selbsthilfegruppe zu besuchen. Sie tauschen sich im Internet-Chat oder verschiedenen Foren aus. Dabei wäre gerade für diese Pflegepersonen der persönliche Austausch und Kontakt in einer Selbsthilfegruppe besonders wichtig.

Deshalb müssen wir als SelbstHilfeVerband hier noch viel Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit leisten, damit wir zur Verbesserung der Lebenssituation der MeH und der Angehörigen noch mehr Hilfestellung geben können.

Verbandseigene Hilfe- und Unterstützungsangebote bieten wir auch in zwei verschiedenen Bereichen an:
Zum Persönlichen Budget (PB) bieten wir eine Erstberatung durch unser Vorstandsmitglied Ingrid Zoeger an. Frau Zoeger ist ausgebildete Budgetberaterin.

Das Niedrigschwellige Betreuungsangebot (NBA) in der Nordheide, ist ein Angebot nach § 45 b. Als Modellprojekt unseres Verbandes bietet es, nach Anerkennung durch das Landessozialamt, das niedrigschwellige Betreuungsangebot im Bereich Nordheide an. Hierbei geht es um die Inanspruchnahme der Leistungen der Pflege-versicherung zur zusätzlichen Betreuung oder Begleitung von Menschen mit verminderter Alltagskompetenz.

Auszeichnung für besondere ehrenamtliche Leistungen

Unsere Landesvertreterin und Gruppenleiterin in Niedersachsen, Frau Regine Lübke, und unsere Bundesvorsitzende, Roswitha Stille, wurden für ihr über 20jähriges ehrenamtliches Wirken für Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Der Ehrenvorsitzende, Lothar Ludwig, wurde für besondere Verdienste im Rahmen der Phase F von der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Phase F e.V ausgezeichnet und erhielt auf dem 2. Wachkoma-Symposium in Köln als erster bundesweit den Ehrenpokal.

Für die vielfältigen Aufgaben und Unterstützungsleistungen, die unser Verband und unser Vorstand und einige engagierte Verbandsmitglieder ehrenamtlich erbringen, wird auch finanzielle Unterstützung als Geldleistung benötigt.

Diese benötigten finanziellen Mittel werden durch Mitgliedsbeiträge, Förderleistungen und Spenden zur Verfügung gestellt. Dafür sagen wir unseren Mitgliedern, Förderern und Spendern heute recht herzlichen Dank. Wir versichern Ihnen, dass wir sparsam und gewissenhaft mit den zur Verfügung gestellten Geldern umgehen.

Auch im kommenden Jahr an erreichbaren Zielen orientieren

Dafür wurden folgende Schwerpunkte festgelegt:

  • „Hilfe zur Selbsthilfe“ als grundlegender Maßstab unserer Verbandsarbeit;
  • Einflussnahme auf politische Entscheidungen;
  • Ausbau der bundesweiten Aufklärungsarbeit;
  • Organisation bzw. Teilnahme an verbandsübergreifenden Tagungen, Symposien und anderen Veranstaltungen;
  • Weitere Stärkung unseres Verbandes;

Als Mitglied der AG Teilhabe, Rehabilitation, Nachsorge und Integration nach Schädelhirnverletzung werden wir auch 2015 den 9. Nachsorgekongress als Mitveranstalter unterstützen.

Ich danke allen Mitgliederinnen und Mitgliedern, dem Vorstand des Verbandes für ihr Engagement für die Betroffenen recht herzlich.“

Nach der Rechenschaftslegung wurde der Kassenbericht vorgetragen. Die Kassenprüferinnen gaben das Ergebnis ihrer Prüfung bekannt.

Die Mitgliederversammlung entlastete den Vorstand.

Ingrid Pramberger

Ingrid Pramberger

Ingrid Pramberger wurde nach langjähriger ehrenamtlicher Tätigkeit im Vorstand verabschiedet. Sie begründete ihr Ausscheiden mit vielfältigen ehrenamtlichen Verpflichtungen im Großraum Stuttgart. In ihren Ausführungen zog sie persönlich eine positive Bilanz ihrer Mitarbeit im Vorstand.

Sie wurde 2009 in den Vorstand als Schriftführerin gewählt. In dieser Funktion und bei anderen ehrenamtlichen Anlässen kämpfte sie für die Interessen aller Bedürftigen. Als Vorsitzende des regionalen Verbandes ceres Stuttgart e.V. setzte sie in Baden Württemberg besondere Akzente.

Kerstin Arndt bedankte sich nochmals im Namen des Vorstandes für ihre Mitarbeit im Vorstand. Wir wünschen Ingrid Pramberger auch zukünftig alles Gute, Gesundheit und Kraft für ihre ehrenamtliche Tätigkeit als Vorsitzende von ceres Stuttgart. In diesem Jahr werden wir gemeinsam 20 Jahre ceres Stuttgart e.V. im Herbst feiern.

Als Kassenprüferinnen wurden Ramona Wiemann und Marlis Lenz durch die Mitgliederversammlung gewählt.

Entsprechend der Satzung wurde die Neuwahl des Vorstandes durchgeführt

Die Mitgliederversammlung wählte den Vorstand für die nächsten 3 Jahre.

Der Vorstand setzt sich wie folgt zusammen:
Roswitha Stille, Vorsitzende
Karl-Eugen Siegel, stellv. Vorsitzender
Karl-Otto Mackenbach, Schatzmeister
Kerstin Arndt, Schriftführerin
Ingrid Zoeger, Beisitzerin
Angela Hoffmann, Beisitzerin
Lothar Ludwig, Beisitzer

Wir gratulieren allen für die Wahl und wünschen den neu gewählten Vorstandsmitgliedern für ihr ehrenamtliches Engagement alles Gute.

Februar 2015


 

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