Ministerium lud Selbsthilfeverbände zum Dialog

Das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen (MGEPA) lud am 31.07.2014 die Selbsthilfevertreter für Schädel-Hirnverletzungen und Schlaganfall ins Ministerium ein, um sich mit ihnen zur Situation der neurologischen Frührehabilitation auszutauschen. Dr. Julius Siebertz, stellvertretender Leiter der Abteilung „Gesundheit“, ging in seiner Begrüßung gleich auf die besondere Situation der neurologischen Frührehabilitation ein. Insbesondere, dass er erstaunt sei, dass die Selbsthilfe die Problematik angestoßen habe und nicht die „Akteure“ des Rehaprozesses. Wie wichtig ihm dieses Thema und die Zusammenarbeit mit der Selbsthilfe ist, unterstrich er damit, dass er sowohl aus dem Referat Krankenhausversorgung den Leiter, Dr. Jörg Lafontaine, und Hans Schüller, für die Krankenhausbettenplanung, sowie aus dem Referat Rehabilitation und Selbsthilfe, die Leiterin Heike Reinecke, mit an den Tisch brachte.

(v.l.: Heike Reinecke, Dr. Julius Siebertz, Dr. Jörg Lafontaine, Hans Schüller)

(v.l.: Heike Reinecke, Dr. Julius Siebertz, Dr. Jörg Lafontaine, Hans Schüller)

Dirk Meyer, Patientenbeauftragter der Landesregierung Nordrhein-Westfalen, brachte die Problematik der neurologischen Frührehabilitation in NRW in seinem Eingangsstatement auf folgenden Nenner: „Es ist uns bisher noch nicht gelungen mit gleicher Sicht auf die Dinge zu schauen! Das wäre mein Wunsch für das heutige Gespräch“

Die besondere Problematik der neurologischen Frührehabilitation in NRW (wir berichteten schon darüber) konnte durch einen ganz aktuellen Bericht sehr schön beleuchtet werden. Dieser Bericht einer betroffenen Mutter ist uns auf Grund der vom Verband organisierten Aktion: „Rettet die Gehirne in NRW“ eingereicht worden. Auch an dieser Stelle besten Dank für die Unterstützung.

Karl-Eugen Siegel - Stellv. Vorsitzender

Karl-Eugen Siegel – Stellv. Vorsitzender

So konnte Karl-Eugen Siegel, stellv. Vorsitzender aus diesem aktuellen Bericht einer Mutter, deren 29 jähriger Sohn im April d.J. aus 6 Meter Höhe vom Dach gestürzt war, zitieren. „Die akutmedizinische und neurochirurgische Versorgung erfolgte in der Uniklinik Aachen. Doch dann musste der junge Mann zur Frührehabilitation in eine Rehaklinik nach Rheinland Pfalz. Die Mängel in der Versorgung führen zu einem Reha-Tourismus, der von niemandem gewollt wird.“

Um diese Problematik der Frührehabilitation und weiteren Schnittstellen anzugehen möchte unser Verband, dass sich möglichst alle am neurologischen Rehaprozess Beteiligten in ein Netzwerk einbringen, bei dem auch das Ministerium und die Krankenkassen mit am Tisch sitzen.

„Der zeitnahe Aufbau eines „Netzwerk für Schädelhirnverletzter in NRW“ wäre mein Wunsch; und die Chancen stehen in NRW mehr als gut, denn alle Gesprächspartner im Ministerium sind sehr offen und das sind sehr gute Voraussetzungen für dieses bundesweit einmalige Projekt.“ so unser stellvertretender Vorsitzender.

Ausführlichere Infos unter: http://www.neuro-index.de/?p=13246

 

Karl-Eugen Siegel
Stellv. Vorsitzender

Juli 2014