Gelungene Fachtagung zum Thema: „Zurück in den Beruf“

Am 22. Februar 2014 fand in Hamburg eine gemeinsame Fachtagung vom SHV – FORUM GEHIRN e.V. und der SALO Holding AG statt. Dabei ging es um die berufliche (Wieder-) Eingliederung von Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen.

Roswitha Stille (rechts), im Gespräch

Roswitha Stille (rechts), im Gespräch

In verschiedenen Vorträgen wurde uns erläutert, wie eine berufliche Wiedereingliederung erfolgreich verläuft und woran es liegen kann, dass eine Rückkehr in den Beruf scheitert. Viele Betroffene mit einer Hirnschädigung haben eine Belastbarkeitsminderung, d.h. die Spanne der Konzentrationsfähigkeit ist reduziert und es besteht eine erhöhte Ablenkbarkeit, Stressempfindlichkeit und auch eine vegetative Dysbalance. Zuerst muss genau getestet werden, wie belastbar der Betroffene ist. Danach sollte eine Belastbarkeitsminderung mit Hilfe u.a. einer neuropsychologischen Therapie behandelt werden, damit die Belastbarkeit auf mindestens 3 Stunden gesteigert werden kann. Nur dann ist eine berufliche Wiedereingliederung möglich und sinnvoll.

Bei der beruflichen Wiedereingliederung ist eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Betroffenen und seinem sozialen Umfeld und dem professionellen Helferteam erforderlich. Jeder Betroffene hat eine andere berufliche bzw. soziale Vergangenheit und jede Hirnschädigung verursacht ganz individuelle Beeinträchtigungen. Dann müssen die Wünsche und natürlich auch die noch vorhandenen Fähigkeiten der betroffenen Menschen berücksichtigt werden. Dabei sollten auch finanzielle Aspekte beachtet werden, damit der Betroffene und mit ihm die gesamte Familie nicht auf Sozialhilfeleistungen angewiesen ist.

Zwei männliche Betroffene haben uns sehr detailliert geschildert, wie ihre berufliche Wiedereingliederung mit Hilfe eines professionellen Teams der Firma SALO gelungen ist.

Rolf Salo

Rolf Salo

In drei verschiedenen Workshops konnten die Teilnehmer u.a. PC-gestützte Trainingsprogramme kennen lernen und testen, etwas über das Persönliche Budget speziell für die Teilhabe am Arbeitsleben oder über die Unterstützung von Unternehmen bei der Schaffung von Arbeitsplätzen für Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen (MeH) erfahren.

Ein Vortrag behandelte die psychischen Folgeerkrankungen nach einer Hirnschädigung. Diese Störungen beeinträchtigen nicht nur den Betroffenen sondern auch die Angehörigen. Deshalb sollte eine Stärkung der Widerstandskraft (Resilienz) bei allen Beteiligten angestrebt werden.

Als politischer Gast aus der Region war Katharina Fegebank (Vorsitzende der Grünen und Vorsitzende des Sozialausschusses in Hamburg) zu einem Grußwort eingeladen. Sie berichtete aus ihrer politischen Arbeit u.a. vom „Hamburger Budget für Arbeit“. Hierbei sollen die betroffenen Menschen nicht in einer Werkstatt beschäftigt sondern nach Möglichkeit in ein betriebliches Arbeitsverhältnis übernommen werden.

Die Veranstaltung war sehr gut besucht und wurde hervorragend von Joachim Borgmann, Geschäftsführer der SALO Bildung und Beruf GmbH, moderiert. Unser Dank gilt allen Mitwirkenden, den Referenten, den Workshopleitern und auch dem Serviceteam der Firma SALO. Der SHV – FORUM GEHIRN e.V. würde gern wieder eine gemeinsame Veranstaltung mit der SALO Holding AG durchführen. Freuen wir uns also auf eine weitere gemeinsame Veranstaltung.

Roswitha Stille
Mitglied im Vorstand

Februar 2014


 

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