Selbsthilfe beim Feuerseefest in Stuttgart

Das Team des regionalen Selbsthilfevereins ceres Stuttgart e. V., konnte 2 Tage lang, den Besuchern des Feuerseefests in Stuttgart, das regionale Anliegen des Vereins, sowie den Bundesverband SHV-FORUM-GEHIRN e.V. präsentieren.

Das Feuerseefest in Stuttgart, wird seit Jahren, von örtlichen Vereinen und gemeinnützigen Organisationen, als potenzielle Präsentationsmöglichkeit genutzt. ceres Stuttgart ist von Anfang an mit viel Engagement und wachsendem Erfolg dabei.

Am Samstag hatte das Betreuungsteam alle Hände voll zu tun, die gespendete Ware zu Gunsten des regionalen Unterstützungsprojekts „Leben im Heim“ zu verkaufen. Ceres Stuttgart unterstützt damit Hirnverletzte und deren Angehörige.

Am Stand treffen sich alte Bekannte, Frau Ida Götz, Gründungsmitglied von ceres Stuttgart (1994) begrüßt freudig unser langjähriges Mitglied, Herrn Dr. Valentin Sonntag, der sich vor fast 20 Jahren bei einem unverschuldeten Autounfall, nach einem medizinischen Einsatz, schwerste Hirnverletzungen zugezogen hat. Dank seines unermüdlichen Willens kann er heute wieder selbst autofahren, was ihm besonders viel Spaß macht.

Den Besucher können wir viel Wissenswertes, bzgl. unserer Ziele und Informationen, rund um das Schicksal einer Hirnverletzung, mitteilen. Unsere Betroffene haben dabei reichlich Gelegenheit ihre persönliche Schicksalsgeschichte erzählen zu können. Auf dem Bild sieht man unsere Geschäftsstellenleiterin Frau Heidi Ossmann mit einer Besucherin des Feuerseefests. Frau Ossmanns Tochter begann nach 15 Jahren „Wachkoma“, plötzlich und vollkommen unerwartet, wieder zu sprechen.

 

Neben unserem Verkaufsstand präsentieren wir anschaulich die Ziele unseres Bundesverbands und
das Anliegen von ceres Stuttgart. Anerkennend klapperte so manche Geldspende in unsere neu gestaltete Spendensäule.

Seit Jahren kommt Thomas „Salvatore“ Schäuble aus Nürnberg nach Stuttgart und unterstützt
tatkräftig mit seinem Wissen, die Mitglieder der Selbsthilfegruppe von ceres.

Unsere Handpuppe „Anna von ceres“ gefällt ihm besonders. Mit unseren Maskottchen verlieren die Akteure sehr schnell die anfängliche Scheu, auf Besucher zu zugehen. Zusammen mit „Zottel von ceres“ sind wir ein unschlagbares Team, um Vorbeieilende zum Innehalten und zu einem Gespräch zu bewegen.

Zwischendurch schauen wir schon mal bei unseren Nachbarvereinen vorbei. Hier versuchte Frau Annelie Pircher mit einer 1,3 Promille Brille an den Verkehrshütchen der Deutschen Verkehrswacht vorbeizukommen. Es stellte sich als sehr schwierig heraus. Leider fahren immer mehr Autofahrer in diesem alkoholisierten Zustand mit dem Auto. Dabei werden oft Unfälle verursacht. Nicht selten erleiden Unschuldige dabei schwerste Hirnverletzungen.

Am Sonntag waren wir mit unserem „Erlebe Deine Sinne“ Zelt, vor Ort. Mit unseren 16 Exponaten können Besucher, im Selbstversuch, die phantastische Funktionsweise unseres Gehirns erleben. Begeistert und schmunzelnd erleben sie ganz normale Hirnleistungsstörungen und sind beeindruckt, bezüglich der intelligenten Arbeitsweise unseres Gehirns. So ist es leichter mit unseren Besuchern ins Gespräch zu kommen.

Kinder wie Erwachsene begeistert immer wieder die Wasserspringschale. Wenn man es geschickt anstellt und eine gute Motorik und Feinfühligkeit hat, kann man die Schale so ins Schwingen bringen, dass das Wasser in der Schale zum „Kochen“ kommt. Selbst ein Erwachsener kann sich ganz leicht die selbst erzeugte Wasserfontäne ins Gesicht spritzen lassen.
Zeitweise waren unsere Stationen so gut besucht, dass Wartezeiten vor dem Zelt entstanden. So mancher Lehrer beobachtete staunend die Kinder, wie sie ganz konzentriert die Aufgaben ausführten. Wir wurden gebeten, mit diesem Zelt doch auch mal in Schulen zu kommen.

Einige Exponate sind echte Kopfnüsse. Bevor jedoch die fast Verzweifelten resigniert auf geben,helfen wir gerne, mit ein paar Tipps, in die richtige Richtung weiter.

„Zottel von ceres „ wollte wie jedes Jahr mit Hunden ins  Gespräch kommen. Meistens war der Kontakt mit Schwierigkeiten verbunden. Viele Hunde nahmen nämlich reiß aus. Sie waren verwirrt von der Beweglichkeit der Marionette, aber sie konnten kein Tier wahrnehmen. Nur dieser Mops wollte mit Zottel schmusen und wunderte sich offenbar nicht über seine eigene Hirnleistungsstörung.

Den ganzen Tag mit Besuchern zu reden ist anstrengend und macht müde. Zwischendurch war dann auch das Power-Napping angesagt. Hirnforscher und Ärzte wissen längst, dass kurze Schläfchen und kurze Meditationen der Entspannung, Energiegewinnung und dem Stressabbau dienen. Unser Gehirn belohnt solche Auszeiten mit einer anschließend verbesserten Konzentration und Leistungsfähigkeit.

Mit dem „Erlebe Deine Sinne“ Zelt hat sich ceres Stuttgart einen Traum für eine attraktivere Öffentlichkeitsarbeit erfüllt. Die AOK Stuttgart unterstützte solch ein Engagement, mit einer Projektförderung. Die mobile Wahrnehmungswelt ist vielseitig einsetzbar. Sie dient dem Spendenproekt „Leben im Heim“, als Anziehungspunkt und dem Bundesverband mit dem regionalen Verein und seiner Selbsthilfegruppe, der Aufklärungsarbeit. Mit allen Sinnen, kann der nicht hirnverletzte Besucher, so besser die Funktionsweise unseres Gehirns wahrnehmen. Die Arbeit unserer Organisationen wird dadurch leichter erklärbar und verstanden.

Der Vorstand von ceres Stuttgart ist gerne bereit auch mal mit anderen Engagierten des Bundesverbandes, Aktionen zu gestalten. Wer Interesse hat, kann sich gerne mit Ingrid Pramberger, Telefon: 07183 – 72 68 oder per-mail : I.pramberger@shv-forum-gerhirn.de in Verbindung setzen.

Ingrid Pramberger

 

 

Alle Bilder zu diesem Artikel